Sonntag, 4. November 2012

waldfutterstelle jenseits des dorfes

heute war ich endlich dort, bei der waldfutterstelle jenseits des dorfes. die beigen mit gesägtem, zurechtgeschnittenem, sorgfältig gestapeltem holz rund um die futterstelle haben gegenüber dem letzten jahr fast um das doppelte zugenommen.

wer auch immer hier seine arbeit tut - er hat den futterbaum stehen lassen. der leere knödelbehälter hing noch da, wo ich ihn im juni gelassen hatte.

still war es beim aufstieg. und dreckig. die wiese hinauf balancierte ich achtsam an unzähligen kuhfladen vorbei. ein noch nicht ganz abgeräumter weidezaun und eine badewanne am weg, in der bis vor kurzem wohl noch wasser war, zeugten davon, dass der weg bis vor kurzem noch von kühen besetzt war. viel früher hätte ich also gar nicht hinauf können.

oben angekommen hörte ich dann doch ein paar wenige vögel piepsen und beschloss, auch diesen winter hier zu füttern. wegen des vielen holzens rundherum waren im letzten winter nicht viele gekommen. mal sehen. hab knödel hingehängt. ein paar im behälter und zwei lose an einen ast.

für den rückweg nahm ich die steilere wiese auf der anderen seite des bachtobels - ohne kuhfladen. unten angekommen sah ich noch mal hinauf und nahm eine krähe wahr, die richtung futterstelle flog.

auf dem weg zur waldfutterstelle jenseits des dorfes komme ich immer dort vorbei, wo wir bis vor etwa eineinhalb jahren wohnten. eines der häuser im quartier haben sie abgerissen. es war ein altes, herziges häuschen. vor eineinhalb jahren waren dort noch feriengäste ein und aus gegangen. kinder hatten auf der eingezäunten wiese gespielt. und die blumen rund ums haus waren hübsch gepflegt gewesen.

heute den berg von schutt zu sehen, der dort lag, wo das haus gestanden hatte, den berg von schutt, der von dem haus übrig geblieben war, tat weh. der bagger stand noch daneben. abgesehen davon, dass mir das haus immer gut gefallen hatte, ist damit auch eine brutstätte für mauersegler verloren gegangen. ein teil von ihnen nistete dort unter dem dach. jetzt werden sie ihren platz nicht mehr finden, wenn sie im frühling zurückkommen.

und bei dem haus, in dem wir wohnten, wächst keine einzige der gefällten eschen nach. das haus hat seinen charme verloren. nackt steht es auf dem hügel. der grüne, charmante vorhang fehlt, die bäume, die sich im wind wiegten und das haus auf dem hügel zu beschützen schienen. hier werden die eschen ausgerottet, und in grossbritannien bangt man um ihr überleben, durchfuhr es mich.

und unterhalb der grossen wiese beim haus haben sie die hecke gerodet, die wild am bach wuchs, in der sich die amseln im winter verkrochen und eine zeitlang auch eichelhäher.

traurig ging ich nach hause, heute.

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