Sonntag, 25. Dezember 2011

spinne eingezogen

gestern brachte ich endlich den fettfutterblock zur futterkiste im wald jenseits des dorfes. als ich den block in der kiste platzierte, lief eine kleine spinne davon, die es sich darin gemütlich gemacht hatte. kein vogel zu sehen oder zu hören.

immerhin scheint mir, dass nussstange und meisenknödel ein ganz klein wenig angeknabbert worden sind. mal sehen, wie es in zwei wochen dort oben aussieht.

Dienstag, 20. Dezember 2011

bergtour

heute war ich bei der waldfutterstelle jenseits des dorfes, oberhalb des hauses, in dem wir bis anfang sommer wohnten.

schon im frühherbst hatte ich dort meisenknödel aufgehängt. kein einziger vogel kam. vor zwei wochen hängte ich nussstangen hin. heute stellte ich fest: auch die sind unberührt.

vielleicht liegt es an der stelle. der wald ist kein richtiger wald. es sind zwar ein haufen bäume da, aber die säumen nur zwei mehr oder weniger tiefe bachtobel. an schöne und fürs vogelfüttern praktisch aussehende bäume kann ich wegen absturzgefahr nicht ran.

also hängte ich die dinger an einen hohen, stark aussehenden strauch. er steht nicht direkt am abgrund. und das tobel ist da auch nicht tief. auch muss ich über keine kuhweide, wenn ich zu diesem strauch will. 100 meter weit weg steht ein ferienhaus, das selten bewohnt ist...

weiss nicht, warum die vögel diese stelle meiden. es ist mir ein rätsel.

heute stand ich da also, im schneegestöber. ein halber meter schnee ist heute wohl gefallen. der schnee auf dem weg zum ferienhaus war unberührt. keine fussspuren, keine reifenspuren, nur ein paar wenige, fast schon wieder zugeschneite tierspuren. vielleicht von rehen.

ich hatte die futterkiste mitgebracht. noch leer. wollte sie montieren. den fettblock, der hineingehört und den ich gestern abend gemacht habe, muss ich später bringen. beides zusammen im schneetreiben den berg hinauf zu tragen, wäre zu schwer gewesen.

"das bringt hier nichts", dachte ich, als ich die unberührten nussstangen sah. also machte ich mich bei diesem wetter auf den weg, eine neue stelle zu suchen. ich stapfte durch knietiefen schnee weiter nach oben. fand die wanderwegbrücke über das tobel. auf der anderen seite weiter unten sah ich dann die baumgruppe. ein winziges stück richtiger wald, nicht direkt am tobel. natürlich musste ich durch eine kuhweide. hoffentlich lässt der bauer seine kühe nicht zu früh im frühling dort rauf, sonst habe ich ein problem :/.

an einem dieser bäume hängt der futterkasten jetzt, und ein meisenknödel und eine nussstange. hoch ober mir piepste mal ein vogel, während ich den kasten montierte. vielleicht ein gutes zeichen? hoffentlich halten die vögel den noch leeren futterkasten nicht für einen nistkasten :). vielleicht sollte ich auch noch einen nistkasten hinauftragen...

Sonntag, 18. Dezember 2011

glück gehabt

der sturm hat unsere region ausgelassen. die waldfutterstelle diesseits des dorfes ist noch in ordnung. hab gestern nachgeschaut. bei der futterkiste haben die vögel schon einiges aus den löchern herausgefressen...




Donnerstag, 15. Dezember 2011

sturm

sturmwarnung für morgen. ob das die futterkiste am waldrand diesseits des dorfes wohl aushält? schlimmstenfalls versinkt sie im baggersee daneben. wir (mein mann und ich) haben sie an einen möglichst starken ast gehängt und mit schnüren doppelt gesichert. aber was heisst das schon. sie wiegt doch ein paar kilo.

die futterkiste ist übrigens hygienisch verschlossen. der fettfutterblock darin in papier verpackt. die vögel haben nur durch kleine löcher an den seitenwänden der kiste zugang zum futter. bei diesen löchern haben wir mit dem taschenmesser das papier aufgerissen.

die futterkiste-idee ist von der frau, die mich zum vögel füttern animiert hat (nicht nur die idee, auch die kiste :)). sie füttert vögel in den wäldern seit jahrzehnten so.

Sonntag, 11. Dezember 2011

wenn der regen fällt

tagelang hat es geregnet. jetzt habe ich an der futterstelle auf den apfelbäumen neben dem haus die meisenknödel und das silofutter - loses winterfettfutter, kanarienvogelfutter-samen und und lecithin-hältiges futter mit früchten und insekten - abgeräumt und für frischen nachschub gesorgt.

die alten knödel schienen mir schon ganz zerfallen und das silofutter feucht, obwohl eigentlich kein wasser ins silo kommen kann. die vögel sind gescheit. an den nussstangen, die ich hängen liess, knabberten sie nach wie vor. das andere futter hatten sie wohl nicht mehr angerührt. jedenfalls wurde es, das andere futter, in den letzten tagen nicht weniger.

ich dachte zwar, es geht eh kaum ein vogel an diese apfelbaum-futterstelle - an der übrigens natürlich auch noch äpfel hängen :). aber ich irrte mich wohl. zwei meisen zumindest machten sich an den nussstangen zu schaffen, als ich kam. und von den bäumen her, die am nahen bachtobel stehen, wurde ich während der futter-austausch-aktion temperamentvoll beschimpft.

ein paar wenige blau-, kohl- und tannenmeisen habe ich bisher insgesamt an der apfelbaum-futterstelle gesehen.

Freitag, 9. Dezember 2011

wie weiter

es kam der frühling (2011) und ich konnte nicht aufhören mit füttern. meisen und spatzen brachten ihre jungen. es waren die reinsten familientreffen in dem eschenwäldchen. wir mussten zügeln, aber ich hoffte, ich könnte die futterstelle in diesen bäumen aufrechterhalten oder weitergeben. anfang sommer kam das aus. alle eschen wurden gefällt.

wir wohnen nun am anderen ende des dorfes. ich habe drei futterstellen eingerichtet. eine an den zwei apfelbäumen hinter dem haus, in dem wir jetzt wohnen. sie wird kaum besucht. die nachbarn haben sehr viele katzen. vielleicht ist das der grund.

eine zweite habe ich an ein paar bäumen nahe dem wald eingerichtet, der luftlinienmässig etwa zwei kilometer hinter dem haus anfängt. dorthin kommen bis jetzt sehr viele vögel. gestern kam eine haubenmeise angeflogen und zwitscherte mir was vor, während ich neues futter anbrachte.

die dritte habe ich in der nähe des waldes am anderen dorfende eingerichtet, etwa einen kilometer von dem haus entfernt, in dem wir vorher wohnten. dort ist das futter bis heute unberührt. ich weiss nicht, warum.

der anfang

ich hatte nie darüber nachgedacht, die vögel im winter zu füttern, früher. ich hatte nie darüber nachgedacht, ob sie es brauchen...

...bis ich vor etwa zwei jahren einen artikel darüber schrieb, wie leute  über das vögelfüttern denken:
ich las erst einmal ein merkblatt der vogelwarte sempach. vögel darf man nur bei geschlossener schneedecke füttern, hiess es darauf.
ich fragte einen wildtierbiologen. er bestätigte, was die vogelwarte sempach vorschrieb.
ich fragte eine frau, die sich für alle möglichen tiere einsetzt. sie ergänzte, dass ein naturnaher garten, mit früchten, die man da und dort hängen lässt, das a und o für vögel im winter seien.
und ich fragte eine frau, die die vögel bereits ab september füttert, egal ob schnee liegt oder nicht. und nicht nur im eigenen garten, sondern auch in den wäldern. sie führte viele gute gründe dafür an, warum man vögel zufüttern sollte. und sie drückte mir ein buch in die hand: "Vögel füttern - aber richtig" von Peter Berthold (ehemaliger leiter der vogelwarte radolfzell) und Gabriele Mohr (ebenfalls vogelwarte radolfzell)

was die zuletzt genannte frau mir sagte, vergass ich nicht. und das buch kenne ich mittlerweile fast auswendig.

ich wohnte damals, vor zwei jahren, noch in einem haus, hinter dem eine grössere eschen-baumgruppe stand, und begann mit dem füttern in diesem wäldchen. im zweiten jahr (winter 2010/2011) zählte ich mehr als 20 verschiedene arten. vor wintereinbruch 2010 fand sogar einmal ein feldschwirl an die futterstelle. von seiner art gibt es nicht mehr all zu viele.